Donnerstag, 16. Januar 2025

Frostsicher Tränken im Winter

In vielen Pferdeställen ist es ein jährlich wiederkehrendes Winterritual: Die Tränken frieren ein. Für Pferdebesitzer bedeutet dies, dass nun von Hand getränkt werden muss. Füllt man das Wasser aber in einen gewöhnlichen, vielerorts üblichen Plastikbottich, dann friert auch hier das Wasser schon nach wenigen Stunden ein. 

Abhilfe schafft ein beheizter Bottich. Diesen kann man sehr einfach selbst herrichten. Man braucht dazu nur einen Bottich oder großen Eimer aus Metall, ein paar Ziegelsteine und Friedhofskerzen. Es empfiehlt sich den Bottich dort aufzustellen, wo keine Brandgefahr besteht, sollte die Friedhofs­kerze einmal umkippen, also z.B. draußen am äußersten Ende eines Paddocks und möglichst weit weg vom Stallgebäude. Dort baut man einen Halbkreis aus Ziegelsteinen und stellt den Bottich oben darauf. Ist der Bottich mit Wasser aus dem Kanister befüllt, stellt man eine brennende Friedhofskerze darunter (eventuell auch zwei, je nach Größe des Bottichs). Die brennende Kerze verhindert, dass das Wasser im Bottich einfriert und die Pferde können auch bei Minustemperaturen jederzeit Wasser trinken.

Freitag, 1. September 2023

Video: Festiger für Pferdehufe

Video: Hormonstörungen bei Pferden

Donnerstag, 6. April 2023

Ein geistiger Mentor für ein Jungpferd

Oft wünschen sich passionierte Reiter und Pferdefreunde wenigstens einmal im Leben ein junges Pferd selbst ausbilden zu können. Leider merken sie oft zu spät welche Schwierigkeiten dies be­inhaltet und – neben vielen anderen Problemen – wird ein wichtiger Punkt sehr oft übersehen. Ein junges Pferd braucht Vorbilder, von denen es lernen kann, z.B. wie das Pferdeleben so ist oder wie man mit Menschen umgeht. Man könnte ein solches Vorbild als „geistiger Mentor“ bezeichnen. Der eine oder andere erinnert sich bestimmt noch an den Film „Der Name der Rose“, mit Sean Connery als William von Baskerville und Christian Slater als Adson von Melk. Der alte, erfahrene Mönch als Mentor, der seinen jungen Novizen in das Leben als Mönch einführt. Nicht viel anders läuft dies bei Pferden.

Ein Pferd wird gewöhnlich im Alter von etwa vier bis fünf Jahren zum Reiten ausgebildet. Bis da­hin sollte man natürlich schon etwas Bodenarbeit mit dem Tier gemacht haben; es sollte ebenfalls seinen Menschen gut kennen und sich putzen und die Hufe reinigen lassen. Leider aber machen einige Pferdebesitzerinnen den Fehler ihr Pferd von äußeren Einflüssen zu isolieren. Nicht selten wird das Pferd alleine in eine Pferdebox gestellt und hat höchstens auf dem angeschlossenen Pad­dock Kontakt zu den ein oder zwei Artgenossen auf dem/den Nachbar-Paddock(s). Aber gerade ein junges Pferd möchte - ähnlich wie ein kleines Kind - seine Welt entdecken und die Umgebung erforschen. Es mag zunächst vielleicht sogar vor unbekannten Artgenossen zurück­schrecken, aber schon bald wird die Neugier überwiegen.

In diesem Entwicklungsstadium wäre es für das junge Pferd das Beste, wenn es mit einem (oder mehreren) älteren und ranghöheren Art­genossen zusammen auf die Weide gehen würde, wo es seine Umgebung gut wahrnehmen kann. Von dem Artgenossen könnte es all die Dinge lernen, die ein Pferd wissen muss, z.B. wie man sich gegenüber Menschen verhält oder wie man mit Gefahren (herumstehende Mülltonnen, flatternde Planen, Autos etc.) umgeht. Wer sonst sollte dem Jungtier zeigen, wie das Pferdeleben ist, wenn nicht ein älterer Artgenosse?

Wird einem jungen Pferd die Möglichkeit verwehrt die Geheimnisse des Lebens von älteren Pfer­den zu lernen, dann muss es sie alleine lernen. Damit sind junge Pferde natürlich oft überfordert und auch der Mensch ist dabei eher selten eine Hilfe. Das Ergebnis ist ein halb-angerittenes, ängstliches Tier, dass sich schon vor einer herumstehenden Mülltonne fürchtet oder bei einer unbedachten Bewegung eines Passanten in Panik gerät. In den Straßenverkehr kann man sich mit solch einem ängstlichen Pferd schon gar nicht trauen.

Montag, 4. Dezember 2017

Ponys beschlagen

Ponys gelten gemeinhin als „zickig“, vor allem, wenn der Hufschmied kommt. Nicht selten gelingt es kaum die alten Hufeisen zu entfernen, geschweige denn neue Eisen anzubringen ohne das Tier zu sedieren. Oft lässt sich dieses Problem aber vermeiden, wenn eine zweite Person mithilft.
Der Helfer muss den Fuß des Ponys gut festhalten und mit dem Handgriff so fixieren, dass der Druck, den der Huf­­schmied notwendigerweise auf den Huf ausübt, vom Handgriff absorbiert wird. Der Huf muss dabei so ge­halten werden, dass er sich trotz der Schläge nicht bewegt. Eventuell ist es not­wen­dig im Moment des Auf­tref­fens des Schlägels oder Hammers Gegendruck auszuüben.
Die ruckartigen Schlä­ge auf die Hau­klinge beim Ausschneiden der Hufe oder auf den Hufnagel des Huf­eisens sind praktisch immer der Grund für die Zickig­keit des Tieres. Sie verursachen plötzliche Stöße im Ge­lenk, die für das Pony äußerst unangenehm sind, denn Ponys haben erstaunlich empfindliche Fußgelenke. Es liegt folg­lich am Helfer diesen kurzzeitigen und plötzlichen Druck durch einen stabilen Handgriff abzu­fangen. Für das Pony addieren sich damit die physikalischen Kräfte von Druck und Gegendruck gegen Null und der Schmerz bleibt aus. Macht das Tier diese Erfahrung zum ersten Mal, wird es vermutlich erstaunt sein. Aber schon nach kurzer Zeit gewöhnt es sich nicht nur daran, son­dern verlässt sich sogar darauf, dass der Helfer den Griff bei­be­hält. Man kann dann ganz gut beobachten, wie das Pony sich nun sichtlich entspannt. Ist das Tier als Folge dessen weniger zickig, wird die Se­dierung überflüssig. Und ein angenehmer Ne­ben­effekt für den Hufschmied besteht darin, dass er weniger Druck benötigt.