Montag, 4. Dezember 2017

Ponys beschlagen

Ponys gelten gemeinhin als „zickig“, vor allem, wenn der Hufschmied kommt. Nicht selten gelingt es kaum die alten Hufeisen zu entfernen, geschweige denn neue Eisen anzubringen ohne das Tier zu sedieren. Oft lässt sich dieses Problem aber vermeiden, wenn eine zweite Person mithilft.
Der Helfer muss den Fuß des Ponys gut festhalten und mit dem Handgriff so fixieren, dass der Druck, den der Huf­­schmied notwendigerweise auf den Huf ausübt, vom Handgriff absorbiert wird. Der Huf muss dabei so ge­halten werden, dass er sich trotz der Schläge nicht bewegt. Eventuell ist es not­wen­dig im Moment des Auf­tref­fens des Schlägels oder Hammers Gegendruck auszuüben.
Die ruckartigen Schlä­ge auf die Hau­klinge beim Ausschneiden der Hufe oder auf den Hufnagel des Huf­eisens sind praktisch immer der Grund für die Zickig­keit des Tieres. Sie verursachen plötzliche Stöße im Ge­lenk, die für das Pony äußerst unangenehm sind, denn Ponys haben erstaunlich empfindliche Fußgelenke. Es liegt folg­lich am Helfer diesen kurzzeitigen und plötzlichen Druck durch einen stabilen Handgriff abzu­fangen. Für das Pony addieren sich damit die physikalischen Kräfte von Druck und Gegendruck gegen Null und der Schmerz bleibt aus. Macht das Tier diese Erfahrung zum ersten Mal, wird es vermutlich erstaunt sein. Aber schon nach kurzer Zeit gewöhnt es sich nicht nur daran, son­dern verlässt sich sogar darauf, dass der Helfer den Griff bei­be­hält. Man kann dann ganz gut beobachten, wie das Pony sich nun sichtlich entspannt. Ist das Tier als Folge dessen weniger zickig, wird die Se­dierung überflüssig. Und ein angenehmer Ne­ben­effekt für den Hufschmied besteht darin, dass er weniger Druck benötigt.

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